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5 Elemente - 5 Emotionen

5 Wandlungen - 5 Gefühle

5 Elemente / 5 Emotionen, Fotos © IS Zu unseren Gefühlen habe wir meist ein ambivalentes Verhältnis: manche mögen wir (weil wir uns als glücklich beschreiben würden, wenn sie uns erfüllen), andere nicht (weil wir uns, treten sie auf, eher als unglücklich bezeichnen würden).

Das hat Folgen: wir versuchen missliebige Gefühle zu vermeiden und zu unterdrücken. Und wir sind schon mal bereit, „des Guten zu viel zu tun”, vielleicht das Hoch sogar künstlich zu pushen, um möglichst viel und lange die erwünschten „guten” Gefühle auskosten zu können. Eins ist fast immer die Folge: wir kommen aus der Balance... und das ersehnte Glück bleibt über kurz oder lang aus.

Dietlind Zimmermann zeigt im Japanischen Garten in Hamburg:
"Die Kleine Harmonie" , eine Qigong-Form zur Regulierung
und Harmonisierung der "5 Elemente".

Das alte chinesische Konzept der 5 Elemente oder 5 Wandlungen ermöglicht uns einen ganz neuen Zugang zur Welt der Gefühle.



Die chinesische Philosophie und die Traditionelle Chinesische Medizin gehen davon aus, dass alles in der Natur miteinander verbunden ist - in einer Weise, die wir „Regelkreisläufe” nennen könnten. Was das bedeutet, haben wir spätestens mit dem Thema Ökosystem gelernt: in so einem Kreislauf ist nichts wertlos, nichts negativ, nichts überflüssig. Alle Teile wirken auf ihre Weise, damit der gesamte Organismus, das gesamte System gesund ist und überleben kann.

Kleine Systeme (z.B. ein einzelnes Lebewesen, ein Mensch) sind dabei Teil jeweils größerer Systeme (einer sozialen Gruppe, einer Spezies, eines Lebensraums, dieser Erde). Das spannende aber ist: in allen diesen Systemen herrschen die gleichen grundlegenden Gesetzmäßigkeiten und mit diesen und durch diese sind sie alle vielfältig miteinander vernetzt: wir leben in einem Lebensnetzwerk.

Eines dieser Gesetze ist nach der Vorstellung alter chinesischer Philosophien das Gesetz von Yin und Yang: das Gesetz der sich gegenseitig in Balance haltenden Polaritäten. Ein weiteres Gesetz ist das von den 5 Wandlungsphasen, die alles Sein zwischen Yin und Yang durchläuft. Es beschreibt verschiedene Potentiale des Lebendigseins. Jeder Wandlungsphase wohnt eine bestimmte Kraft inne - wenn die sich entfalten kann, stellt sie dem weiteren Fluss des Lebens ausreichend Energie zur Verfügung.



Auch im Bereich unserer Emotionen lassen sich 5 grundlegende Gefühle finden, die diesen Wandlungsphasen entsprechen. Zu verstehen, warum welches Gefühl zu welchem Zeitpunkt meines Lebens sinnvoll da ist und welche Kraft es mir zu Verfügung stellt, ist sehr erhellend und kann ein heilsamer Prozess sein - ein Prozess der Versöhnung mit scheinbar negativen und bisher ungeliebten Gefühlen. Diese Erkenntnis gibt uns die Möglichkeit, die Kraft, die in unseren Gefühlen gespeichert ist, bewusst aufzunehmen, zu entfalten und dadurch wieder mit dem Leben in Fluss zu kommen.

Uns wird dann nicht verwundern, dass wir in der Theorie der 5 Wandlungen auch ein schlüssiges Konzept der Psychosomatik finden: „Körper, Geist und Herz” bilden eben auch ein Netzwerk, das diesem Gesetz folgt. In der Bewegten Philosophie nutzen wir Übungen z.B. aus dem Qigong, um mit Leib und Seele zu begreifen, was der Verstand zunächst mit Erstaunen quittiert: in dieser Theorie finden unsere Gefühle eine Würdigung, die neue Möglichkeiten eröffnet, um mit dem Auf und Ab des Lebens umgehen und mitgehen zu können.